Begleitende Elternarbeit
Da Kinder in hohem Maße von ihren Bezugspersonen abhängig sind, ist eine analytische oder tiefenpsychologisch fundierte Kinderpsychotherapie ohne die Mitarbeit der Eltern kaum möglich.
Bei der Therapie von Jugendlichen und jungen Erwachsenen kann der Elternkontakt jedoch in den Hintergrund treten oder ganz ausfallen.
Wie sieht diese Mitarbeit der Eltern in der Psychotherapie des Kindes nun aber aus? Einerseits werden mit den Eltern grundsätzliche Arbeitsvereinbarungen wie beispielsweise Krankenkassenanträge, das äußere Arbeitsbündnis, Zeitabsprachen, Ausfallhonorar und der Austausch über Behandlungsziele getroffen.
Die Eltern im Therapieprozess
Im Therapieprozess wird es anderseits wichtig, die mütterlichen und väterlichen Erziehungs- und Beziehungseinstellungen zu berücksichtigen, bis hin zu deren emotional bedeutsamen, oft wenig bewussten eigenen Elternerfahrungen.
Es ist also für den therapeutischen Prozess des Kindes hilfreich das gewachsene und das aktuell wirksame Beziehungsgeschehen zwischen den Elternteilen und dem Kind, besonders aber auch die unausgesprochenen Familienmuster kennenzulernen.
So entwirren sich konflikthafte Erwartungen sowie gefühlsmäßige Verstrickungen und bilden wichtige Beiträge zur Überwindung der kindlichen Entwicklungsblockaden. Positive Fähigkeiten, die sogenannten Ressourcen, werden durch den Psychotherapeuten herausgearbeitet und konstruktive Neuanfänge im Verbund mit der „eigentlichen“ Kinderpsychotherapie eröffnet.
Förderung durch die Krankenkassen
Die Krankenkassen tragen dieser fruchtbaren Wechselwirkung insofern Rechnung, als dass sie eine Kombination von Kinder- plus Elternstunden in einem ungefähren Verhältnis von 4:1 bewilligen. Nachhaltige Verbesserungen der Symptomatik des Kindes erfordern jedoch nicht nur auf Seiten des jungen Patienten, sondern auch bei den Eltern Geduld, Einsicht und Veränderungswillen sowie eine gewisse Offenheit gegenüber seelischen Vorgängen.